uFeel Prime: Wikos Flaggschiff im Test
VORWORT
Das Wiko uFeel Prime ist eine neue Liga für Wiko. Das bisher leistungsstärkste Smartphone der Franzosen wurde zur IFA 2016 in Berlin erstmals gezeigt und ist seit Ende November 2016 auch in Deutschland erhältlich. Es basiert auf dem uFeel, ist jedoch Wikos erste Smartphone mit vier verbauten Gigabytes RAM und glänzt auch sonst mit technischer Ausstattung der oberen Mittelklasse.
Wie immer zunächst die wichtigsten technischen Daten:
- Qualcomm Snapdragon 430 1,4 GHz Octa Core Prozessor
- 4 GB RAM
- rückseitige 13-Megapixel Kamera
- 5 Zoll 1920 x 1080 Pixel Full HD IPS Display
- 32 GB interner Speicher mit microSD-Karten-Steckplatz
- Android 6.0.1 Marshmallow
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Vielen Dank an Wiko Germany, die uns das uFeel als Testsample zur Verfügung gestellt haben!
VERPACKUNG & LIEFERUMFANG
Wie wir es bereits von Wiko gewöhnt sind, setzt man auf eine sehr schöne Verpackung. Vorne gibt es das uFeel Prime, den Schriftzug, das Wiko-Logo und das Wiko-W zu sehen. Auf der Seite finden sich die wichtigsten technischen Daten und auf der Rückseite sind alle verfügbaren Farben abgebildet.
Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Handy auch microUSB-Kabel, Netzteil (5V/1,55A), SIM-Karten Adapter, SIM-Slot-Öffnungswerkzeug und Benutzerhandbuch inklusive Garantiehinweisen. Außerdem gibt es In-Ear Kopfhörer mit 3,5mm-Klinkenanschluss.
VERARBEITUNG & DESIGN
Das uFeel Prime unterscheidet sich im Design in einigen Punkten vom ’normalen‘ uFeel. Es besitzt auf der Vorderseite neben Display, Frontkamera, Lautsprecher und Annäherungssensor auch einen markanten Homebutton, der den Fingerabdrucksensor integriert hat und zur vollständigen Steuerung des Smartphones genutzt werden kann. Auffällig sind zudem auch die sehr schmalen Seitenränder, die vom 2,5D Glas in das Gehäuse übergehen. Ein Wiko-Logo ist vorne nicht zu finde, trotzdem ist das Gerät auf der Vorderseite meiner Meinung nach ein wahrlicher Augenschmaus.
Hinten findet man eine Rückseite in Aluminiumoptik vor. Warum nur „Aluminiumoptik„? Nun, die oberen und unteren Teile der Rückseite bestehen zwar aus Metall, der größere Teil der Rückseite fühlt sich jedoch eher wie Kunststoff an. Auf Wikos offizieller Seite findet man auch keinen Hinweis auf einen Metall-Unibody, sodass ich das als großen Hinweis darauf beurteile, dass es sich tatsächlich nicht vollständig um Aluminium handelt.
Nichtsdestotrotz hat das uFeel Prime keine schlechte Haptik. Im Gegenteil. Es fasst sich gut an und ist vor allem nicht rutschig – der abgerundeten Rückseite sei dank. Die Optik der Rückseite sagt mir jedoch nicht so zu – da finde ich, wenn es Metall(optik) sein soll, ein Highway Star schöner. Zudem steht auch hier die Kamera aus dem Gehäuse heraus. Dadurch ist sie zum einen anfälliger für Kratzer und zum anderen vermindert das die Wertigkeit. Der Rahmen besteht an der Ober- und Unterseite aus Aluminium, links und rechts ist es Kunststoff in Metall-Optik. Es gibt soweit keine weiteren Merkmale, außer den zwei Öffnungen auf der Unterseite, welche jedoch nur einen Lautsprecher und ein Mikrofon enthalten.
Mit seinen 150 Gramm ist das uFeel Prime weder besonders schwer, nur besonders leicht. Durchschnitt eben. An der Verarbeitung kann ich nichts aussetzen, alles sitzt passgenau und nichts knarzt. Alle Knöpfe lassen sich angenehm drücken.
SOFTWARE
Das Wiko uFeel Prime kommt mit Android 6.0.1 und der WikoUI auf den Markt. Grundsätzlich laufen beide System stabil, die WikoUI bringt viele sinnvolle Ergänzungen mit sich, birgt jedoch noch immer einige Bugs.
Doch zunächst zu dem Positiven: Es gibt keine massiven Sicherheitslücken wie QuadRoot und keine Bugs, die das Handy unbedienbar machen. Neben dem schlichten Stock Design und den Funktionen Googles gibt es durch die WikoUI weitere Features. Als Beispiel zu nennen ist hier die Möglichkeit, längere Screenshots (sogenannte Scrollshots) zu erstellen oder in den Einstellungen unter den Punkten „Smart Action“ und „Smart Gesture“ einige individuelle Anpassungen vorzunehmen.
Unter Smart Action ist es beispielsweise möglich, Double Tap To Wake (zweimaliges Drücken auf das Display entsperrt das Handy) oder Double Tap To Lock (zweimaliges Drücken auf den Homebutton sperrt das Handy) zu aktivieren. Ebenso kann man interessante Tweaks einstellen, die ganz lustig sind und auch recht zuverlässig funktionieren.
Smart Gesture erlaubt es dem Nutzer, Gesten zu zeichnen und mit diesen entweder Anwendungen zu starten, Kontakte anzurufen oder SMS zu versenden. In den Einstellungen können diese Gesten gezeichnet werden und entsprechende Aktionen verknüpft werden. Gezeichnet werden kann, indem man von der oberen linken Bildschirmhälfe nach unten wischt. In meinen Augen ist die Idee ziemlich interessant, ich muss aber gestehen, dass ich diese Funktion kaum genutzt habe. Ich bin es einfach zu sehr gewöhnt, auf den Homebutton zu drücken und vom Homescreen aus die entsprechende App zu starten.
Schön ist auch das Aussehen des User Interface. Man setzt auf buntes, einfach gehaltenes Design. Ganz „flat“, also flach, ist es nicht, aber das muss nicht unbedingt schlecht sein. Besonders gefallen mir die Standard-Wallpaper, die immer das Wiko-W zeigen, jedoch in verschiedenen Farbkombinationen. Die Funktionalität der systemeigenen Apps wurden ebenfalls etwas aufgebrezelt. Der Taschenrechner kann unter anderem auch mit Sinus, Kosinus, Tangens und Pi (allerdings nur in Bogenmaß, nicht in Grad oder Neugrad) rechnen und kann über andere Apps gelegt werden, was oft sehr sinnvoll ist. Der Dateimanager hat auch die Möglichkeit, nur Bilder/Musik/Videos/Dokumente/APKs/Archive anzusehen und bietet ebenso FTP-Unterstützung.
Das Benachrichtungscenter wurde nicht groß verändert. Standardmäßig eingestellt sind die Toggles WLAN, Bluetooth, mobile Daten, Flugmodus, Hotspot, Cast, Nicht stören, Eco.Mode, Automatisch drehen, Taschenlampe und Standort. Bisher habe ich keinen Weg gefunden, diese zu verändern. Die Methode des uFeel, bei der man durch einen langen Klick auf das oben rechts platzierte Zahnrad den SystemUI Tuner freischalten konnte, funktioniert leider nicht mehr. Für die Benachrichtigungs-LED gibt es die Möglichkeit, einige Szenarien mit roter oder grüner Farbe zu belegen.
Absolut sinnlos ist in meinen Augen die Smart Left Page. Es wirkt ein bisschen wie eine extrem schlechte Nachmache von Google Now. Man bekommt allerdings nur Kontakte, Apps und Neuigkeiten angezeigt. Wobei News nur dargestellt werden, wenn die App „News Republic“ installiert ist (das ist sie standardmäßig). Sinn machen Kontakte und Apps überhaupt nicht. Bis ich dahin gescrollt habe, kann ich das auch ganz normal über den Homescreen starten. Dazu kommt, dass bei den Kontakten – die bei mir nur aus WhatsApp bestehen – kein Profilbild angezeigt wird. Die Favoriten stimmen einigermaßen, „Kürzlich“ bei den Kontakten und den Apps ebenso. Der größte Quatsch ist jedoch der Punkt „In der Nähe“: um meine Kontakte in der Nähe anzeigen zu lassen, brauchen ich und meine Kontakte noch die App „Zenly“ inklusive Benutzerkonto und Telefonnummer. Wie Apps, die ganz nah bei mir sind, bestimmt werden sollen, bleibt mir ein Rätsel. Und wenn ich Neuigkeiten aus meiner Nähe angezeigt bekommen möchte, gibt es leider derzeit keine verfügbare „Topstory“. Dazu kommt außerdem, dass man zwar Kategorien für die News einstellen kann, diese aber anscheinend nicht beachtet werden. Ich habe einmal Politik und einmal Politik und Technologie aktiviert, habe aber trotzdem Meldungen aus der Lokalpresse über etwas völlig anderes erhalten.
Doch damit nicht genug. Obwohl ich die ‚intelligente‘ Linke Seite nicht benutze, kann ich sie nicht deaktivieren. Soweit so gut, wäre da nicht der immense Akkuverbrauch! 13% des Gesamten, viel zu hoch!
Dazu kommen einige Übersetzungsfehler sowie Schreibfehler, die nicht weiter stören, aber für Wiko doch mittlerweile ein peinlich sind. Teilweise kann es aber auch zu großen Missverständnissen kommen, wenn beispielsweise der Knopf für den Lautsprecher in der Telefonapp als „Notruf“ deklariert ist.
Bloatware, die vorinstalliert ist, gibt es in Form von News Republic und Zenly (beides wird aber wie gesagt für die Smart Left Page verwendet) sowie Clean Master. Alle drei Apps können aber glücklicherweise ohne Probleme deinstalliert werden. Besonders bei CleanMaster würde ich das auch empfehlen, da diese App nur Ressourcen verbraucht, nichts bringt und seit neustem den User auch noch verunsichert.
Keine Bloatware ist allerdings der Telefonassistent. Diese App hilft, in den Bereichen Energiemanagement, Benachrichtigungen, Autostart, schwarze Liste, Standard-Anwendungen, App-Updates und App-Berechtigungen einige Anpassungen vorzunehmen. Wenn man sich das Ganze mal genauer anschaut, lässt sich wirklich einiges optimieren und die App hat auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung.
DISPLAY
Das Display des Wiko uFeel Prime weiß zu erfreuen. Durch die Größe von fünf Zoll in Verbindung mit der Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln bekommt der Benutzer 441 Pixel pro Zoll, auch in Zeiten von 2K-Displays ein guter Wert, der jedoch auch bei vielen anderen Mittelklassesmartphones erreicht wird.
Positiv ist zudem, dass die Anzeige sowohl recht dunkel, als auch sehr hell sein kann. Ich hatte bisher kein einziges mal das Problem mit einem spiegelnden Display. In den Einstellungen ist es möglich, die sogenannte „adaptive Helligkeit“ für eine bessere automatische Helligkeitssteuerung und das „intelligente Display“ für eine bessere Ablesbarkeit unter Sonnenlicht zu aktivieren. Beides würde ich sehr empfehlen.
Die Blickwinkel des uFeel Prime sind nicht ganz so gut. Zwar verändern sich die Farben nicht extrem, leichte Änderungen gibt es aber durchaus zu sehen und eine Ablesbarkeit wird bei stärkeren Neigungswinkeln deutlich erschwert.
AKKU
Die Akkulaufzeit des Wiko uFeel Prime konnte mich leider nicht begeistern. Sie ist der untere Durchschnitt, denn über den Tag bin ich zumeist nicht wirklich gekommen. Dabei hat das Wiko uFeel Prime doch einen nicht austauschbaren 3000 mAh Akku, der zwar nicht extra groß, aber keinesfalls klein ist. Auch die Hardware ist in der Mittelklasse angesiedelt, es gibt keinen Hochleistungsprozessor oder kein stromziehendes 2K-Display.
Ich sehe hier den Fehler vor allem in der Software. In den Akkuverbrauchsstatistiken taucht immer wieder die – in meinen Augen unsinnige – „My Smart Left Page“ von Wiko auf, die sich auch nicht deaktivieren lässt. Dabei hat sie Anteile von 13 Prozent (zum Vergleich: WhatsApp, was bei mir in Dauernutzung ist, hat vier Prozent) und ist so maßgeblich am hohen Energieverbrauch beteiligt, da sie dauerhaft das GPS nutzt.
Nun zu den Zahlen. Diese variieren natürlich von Tag zu Tag, beispielhaft für mein Akkuerlebnis sind aber folgende zwei Situationen. Nummer 1: ich hatte das Gerät circa 13 Stunden in Benutzung, von denen vier Stunden und sechs Minuten das Display aktiviert war. Die Restladung betrug zu diesem Zeitpunkt noch vier Prozent.
Szenario 2: das uFeel Prime wurde nur von circa 9.50 Uhr bis 16.45 Uhr genutzt, hatte jedoch eine Display-On-Time von vier Stunden und 52 Minuten und zwei Prozent verbleibende Restladung.
Doch nicht nur Laufzeit gibt es, sondern auch Ladedauer. Wiko gibt dem Handy in der Verpackung ein 5V/1,55A Netzteil bei, welches das Gerät in zwei Stunden und zehn Minuten von fünf auf 95 Prozent lädt. Das ist ein Wert, der in meinen Augen in Ordnung geht. Mit Quick Charge könnte jedoch eine noch bessere Leistung erreicht werden.
PERFORMANCE & LEISTUNG
Wie ist die alltägliche Performance des Wiko uFeel Prime mit seinen vier Gigabyte Arbeitsspeicher und dem Qualcomm Snapdragon 430 1,4 GHz Quad Core Prozessor? Antwort: Befriedigend. Wie gewohnt werden alle Animationen flüssig dargestellt und Apps schnell geöffnet und verlässlich ausgeführt. Leider gibt es ab und zu jedoch einige Ruckler, was natürlich nicht so schön, aber auch nicht groß störend ist.
Positiv aufgefallen ist mir, dass das uFeel Prime keine Probleme mit Multitasking hat. Viele Anwendungen können parallel ausgeführt werden, ohne dass es zu merklichen Geschwindigkeitsverlusten kommt. Hierbei hat ganz sicher auch der vier Gigabyte große Arbeitsspeicher seinen Anteil.
Ziemlich überrascht hat mich angesichts der nicht schlechten, aber auch nicht super guten Alltagsperformance die Leistung bei Spielen. Einfache Spiele wie Clash of Clans werden ohne Probleme ausgeführt, aber auch grafisch anspruchsvolle Games wie Real Racing 3 laufen absolut ohne Probleme und ohne einen einzigen FPS-Ruckler.
Bei der Benchmark-App AnTuTu konnte das Wiko uFeel Prime 45517 Punkte erzielen. Das ist ein sehr passabler Wert, der auch deutlich über dem uFeel (rund 29000 Punkte) liegt.
KAMERA
Die Kamera am uFeel Prime ist die gleiche, die auch schon im uFeel verbaut wurde. Leider ist sie in meinen Augen noch immer das schwächste Glied am Telefon. Zum einen hat man das Gefühl, die Kamera würde ewig brauchen, um ein Foto aufzunehmen; Man drückt auf den Auslöser, aber erst merkbar später wird das Foto dann aufgenommen. Das führt dazu, dass Fotografieren oft wackelig werden oder man, wenn es auf jede Sekunde ankommt, einfach zu langsam ist. Auch der Autofokus ist in Zuge dessen ziemlich ungenau, sodass man beim uFeel Prime immer manuell fokussieren sollte. Das alles ist bereits bei gutem bis mäßigem Licht der Fall. Gibt es schlechtes Licht, verschlimmert sich die Leistung der Kamera noch einmal immens. Die Fotos rauschen sehr stark und verwischen und sehen dann wirklich nicht mehr fein aus. Bei der Frontkamera sieht es etwas besser aus. Diese schießt vergleichsweise gute Bilder, auch wenn die Farben ein wenig blass wirken.
Ein positiver Aspekt ist immerhin der Blitz: dieser besteht aus zwei LEDs und ist verdammt hell! Wie mittlerweile schon von Wiko gewohnt, gibt es auch auf der Vorderseite einen LED-Blitz. Selfies können so ohne Probleme auch im Dunklen geschossen werden.
Neu am uFeel Prime ist die Kamerapp. Diese hat ein Redesign erhalten und sieht nun optisch in meinen Augen moderner und besser aus. Die Funktionen sind jedoch die gleichen geblieben. Besondere Einstellungen sind der Lächelauslöser, der Dauerblitz-Modus und der Berührungsauslöser. Als Modus ist normal, FaceBeauty (verschönert das Gesicht), Professionell (lässt viele Attribute wie ISO, Belichtung, Weißabgleich manuell einstellen), Panorama (erstellt ein breitgezogenes Panorama-Foto), HDR (intensiviert die Farben), Nacht (sorgt für bessere Fotos im Dunklen, ist tagsüber aber manchmal das bessere HDR) und Action (eine Mischung aus HDR und normalem Modus, den ich aber nie verwendet habe) auswählbar.
Hinweis: alle Fotos wurden verkleinert. Sonstige Bearbeitungen liegen nicht vor. Die Fotos in Originalgröße gibt es auf Google Drive zu sehen.
FINGERABDRUCKSENSOR
Im März des Jahres 2016 hat Wiko auf dem Mobile World Congress das erste mal ein Smartphone mit Fingerabdrucksensor vorgestellt. Das Wiko uFeel Prime ist nun die zweite Generation von Wikos Fingerabdruckgeräten, viel weiterentwickelt hat sich jedoch nicht. Der Sensor sitzt noch immer an der gleichen Stelle, hat das gleiche Aussehen und die gleichen Funktionen. Neben einem zügigen Entsperren des Handys können auch hier durch die bis zu fünf einrichtbaren Abdrücke besondere Schnellzugriffe erstellt werden. Es ist also beispielsweise möglich, mit dem rechten Zeigefinger zu entsperren, mit dem linken Daumen WhatsApp zu öffnen und mit dem rechten Zeigefinger eine bestimme Person anzurufen.
Des Weiteren verfügt auch das uFeel Prime über die – in meinen Augen geniale – Funktion, die Navigationsbar zu deaktivieren und nur mit dem Fingerabdrucksensor das Handy zu steuern. Das spart Platz auf dem Display und macht das Navigieren effizienter. Ein mal Tippen entspricht der Zurück-Taste, ein mal Drücken entspricht dem Homebutton und länger Drücken heißt Recent-Knopf.
Mit dem Menüpunkt „App & Datei Lock“ kann man relativ einfach Apps und Dateien mithilfe des Fingerabdrucksensors schützen. Für ungemochte Personen wird zu der ungewollte Zugriff deutlich erschwert, während man selber weiterhin sehr schnell auf alle sensiblen Daten zugreifen kann.
Ich vermute, dass Wiko im uFeel Prime die gleichen Fingerabdrucksensoren wie im uFeel verwendet. Dort hatte ich damals ab und zu Probleme mit der Erkennung der Abdrücke, es hat des Öfteren zwei oder mehr Versuche gebraucht. Beim uFeel Prime habe ich diese Probleme jedoch nicht – man hat also entweder etwas an der Software verbessert oder ich hatte beim uFeel ein Montagsgerät erwischt. Jedenfalls; der Sensor in meinem Testsample ist sehr zuverlässig und erkennt meinen Finger fast immer auf Anhieb. So soll das sein, so finde ich das gut!
SONSTIGES
Das uFeel Prime ist ein guter Telefonapparat. Die Audioqualität ist klar und deutlich, man hat sogar standardmäßig die Möglichkeit, Telefonate mit nur einem Klick aufzunehmen (passt hierbei jedoch auf, in Deutschland ist das ohne Einwilligung des Telefonpartners eine rechtliche Grauzone!). WhatsApp, E-Mail, Internet – alles Basics funktionieren ohne Probleme.
Subjektiv beobachtet ist die Bluetooth und WLAN-Empfangsqualtät überdurchschnittlich gut. NFC ist im Wiko uFeel Prime leider nicht eingebaut, dafür gibt es hybrid Dual SIM (2x micro SIM oder micro SIM + sdCard) sowie LTE und adoptable Storage.
Der Lautsprecher des Wiko uFeel Prime ist in Ordnung, mehr aber nicht. Der Sound ist relativ leise und manch mal mit Tendenz zum blechernen.
Leider hatte ich während meines Tests große Probleme mit sdKarten. Meine 64 GB große Samsung Karte, die sonst in jedem Handy reibungslos funktioniert hat (und in allen anderen Handys auch noch immer funktioniert), wurde einige Tage lang erkannt, dann aber plötzlich nicht mehr. Ähnliches ist bei meiner 16 GB SanDisk microSD passiert: fast die gesamte Testdauer über habe ich sie ohne Probleme im uFeel Prime genutzt und plötzlich wurde auch sie nicht mehr erkannt.
FAZIT
Das Wiko uFeel Prime kostet gut 249 Euro und ist ein anständiges Gerät. Das Display gefällt mir sehr gut, ebenso die Verarbeitung. Die Performance geht in Ordnung, der Akku ist ebenso ausreichend für normale Nutzer. Positive Aspekte sind dazu auch Dual SIM (wenn auch nur hybrid), LTE und die gute Empfangsqualität. Der Fingerabdrucksensor ist sehr zuverlässig und bietet einige interessante Features.
Die Kamera weiß leider nicht zu überzeugen. Ebenso ist die Software noch verbesserungswürdig, besonders Wikos Smart Left Page.
Das Gerät spielt in einem Preissektor mit, der hart umkämpft ist: die Mittelklasse. Das Wiko uFeel Prime ist nicht schlecht, aber überzeugt mich zu diesem Preis eben doch nicht ganz, da es von anderen Herstellern günstigere Alternativen mit besserer Leistung gibt. Trotzdem bekommt man keinen absoluten Mist, wenn man sich das Gerät kauft und wird durchaus seinen Spaß haben!
Wiko uFeel Prime für 204,95 Euro bei Amazon.de kaufen (Ref-Link) (Stand 27.10.2017)
Hi Vincent 🙂
gut geschrieben 🙂 Daumen hoch stimme dir vollkommen zu:)
kleine Anmerkung noch 🙂
Wenn ich mit meiner Bluetoothfreisprecheinrichtung telefoniere und das Wlan ist eingeschaltet knarzt es extrem …. Lösung Wlan ausschalten… kann aber doch nicht der Sinn sein
Hybrid Dual-Sim, ohje. Damit ist das uFeel uninteressant.
Danke, Vincent für deine Artikel und viel Erfolg bei deinen neuen Projekten.