Wiko Robby: 129€-Einsteigerhandy im Test
VORWORT
Nach unserem letzten Test, dem des Wiko Fevers, gibt es nun ein neues Gerät: das Wiko Robby. Das Smartphone wurde im März 2016 auf dem MWC in Barcelona vorgestellt und gehört zu Wikos neuer Einsteigerklasse, der y-Range. Die wohl größte Besonderheit des Gerätes ist neben dem sehr günstigen Preis der Stereo-Lautsprecher auf der Vorderseite, der, Achtung, Spoiler!, wirklich zu überzeugen weiß. Doch jetzt, wie bei jedem unserer Smartphone-Reviews, zunächst die wichtigsten technischen Daten:
- MediaTek MT6580 1,3 GHz Quad Core Prozessor
- 1 GB RAM
- rückseitige 8-Megapixel Kamera
- 5,5 Zoll 1280 x 720 Pixel HD IPS Display
- 16 GB interner Speicher mit microSD-Karten-Steckplatz
- Android 6.0 Marshmallow
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Vielen Dank an Wiko Germany, die uns das Robby als Testgerät zur Verfügung gestellt haben!
VERPACKUNG & LIEFERUMFANG
Das Robby richtet sich besonders an junge Smartphonenutzer und so kommt es, dass die Verpackung wirklich sehr auffällig gestaltet ist. Vorne sieht man groß das Wiko-W, den Wiko-Schriftzug, den robby-Schriftzug sowie das Gerät in der Farbe Schwarz. Unterlegt ist das Ganze durch einen olivgrünen Hintergrund. Hinten gibt es alle verfügbaren Farben sowie die wichtigsten technischen Daten des Gerätes zu sehen.
Der Lieferumfang ist Wiko-typisch. Neben dem Smartphone gibt es auch Kopfhörer, ein USB-Kabel und ein Netzteil dazu. Außerdem werden SIM-Karten-Adapter, eine Kurzanleitung sowie Garantiehinweise mitgeliefert.
VERARBEITUNG & DESIGN
An der Verarbeitung des Robbys ist nichts auszusetzen. Keine Spalten sind überdimensional groß, Knarzen gibt es bei der abnehmbaren Rückseite wirklich nur sehr vereinzelt, wenn starker Druck ausgeübt wird und alle Teile sitzen fest.
Das Design gefällt mir persönlich sehr gut. Auf der Vorderseite gibt es neben Display und Wiko-Logo auch einen Blitz, eine Frontkamera, zwei Lautsprecher und zwei gelochte Streifen in Aluminiumoptik. An der Seite findet man den An-/Ausschalter, die Lautstärkewippen sowie microUSB-Port und 3,5mm Klinke für Kopfhörer oder Lautsprecher. Hinten sitzen die Hauptkamera, der LED-Blitz und das Wiko Logo.
Etwas stutzig haben mich die Materialien der gebogenen Rückseite gemacht. Laut offiziellem Datenblatt soll am Robby eine Aluminiumrückseite verbaut sein. Das verbaute Material ist aber definitiv Plastik, welches nur ein bisschen nach Aluminium aussieht. Plastik ist in einem Handy dieser Preisklasse an sich nichts schlimmes, meines Erachtens sollte man dies im Datenblatt aber klarer deklarieren.
Update, 26.06.2016:
Leider ist mir in Punkto „Wiko Robby Rückseitenmaterial“ ein Fehler unterlaufen. Die Behauptung, die Rückseite sei komplett aus Plastik, ist falsch. Zu dieser Annahme kam ich, da das Backcover zum einen abnehmbar ist (was nur mit Plastik zu realisieren ist) und sich zum anderen ganz einfach wie Plastik anfühlt.
Nachdem mich Wiko Deutschland auf den Fehler hingewiesen hat und die Rückseite genau analysiert hat, will ich das Ganze natürlich berichtigen.
Die Rückseite besteht aus Plastik. Und aus Aluminium. An den Seiten besteht das Rückcover aus Polycarbonbat, um die Abnehmbarkeit durch Flexibilität zu gewährleisten. Doch in der Mitte ist Aluminium verbaut, welches das Handy etwas schwerer und dafür aber auch widerstandsfähiger macht.
Negativ angelastet werden muss, dass das Gerät leicht aus der Hand rutsch und sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Außerdem bringt das Robby 185 Gramm auf die Wage, was ziemlich viel ist.
SOFTWARE
Ein großes Lob an die Entwickler der WikoUI! War die erste Version doch noch eher schlecht als recht, so befindet man sich derzeit auf einem wirklich guten Weg! Die auf dem MWC 2016 vorgestellte neue WikoUI, die ja in gesamten Umfang bisher sogar nur das Fever SE erreicht hat, ist sehr gelungen. Viele Gesten wie Screenshots durch Ziehen, Gesten am oberen linken Rand, direkter Anruf beim „an das Gesicht halten“ wurden neu integriert. Und diese Gesten sind nun endlich sinnvoll zu gebrauchen und funktionieren fast einwandfrei.
Außerdem wurden nun alle, anfangs noch sehr unschön aussehenden, Systemapps überarbeitet und haben einen moderneren Look bekommen. Zudem sieht Android Marshmallow mit der Material Design-UI von Haus aus schon gut aus, wie ich finde.
Ganz neu ins System wurde die App Phone Assistant integriert, welche sich an Xiaomis und Huaweis Organisations-Apps orientiert. Hier können verschiedene Energiemanagments gesetzt werden, Benachrichtigungen für einzelne Apps deaktiviert werden, der Autostart geregelt werden und Rufnummern blockiert werden. Außerdem hat man die Möglichkeit, Standardanwedungen festzulegen, seine Apps auf möglicherweise verfügbare Updates prüfen zu lassen und Apps einzelne Berechtigungen zu entziehen.
Kleiner Wermutstropfen: Der Pakt zwischen Wiko und Cheetah-Mobile ist noch nicht ausgelaufen, und so kommt es, dass CleanMaster weiterhin vorinstalliert bleibt. Aber glücklicherweise kann diese unnötige, ressourcenfressende statt -freigebende App ohne Root oder ähnliches deinstalliert werden.
DISPLAY
Das Wiko Robby bietet ein 5,5 Zoll Display mit einer Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten. Die daraus resultierenden 267 ppi klingen erst einmal nicht fantastisch, sind, wenn man sich den Preis des Gerätes anschaut, aber durchaus verschmerzbar.
Die Farbwiedergabe folgt IPS-typisch. Das heißt, alles sieht sehr natürlich aus, kräftige Farben wie bei AMOLED-Displays gibt es nicht. Das Weiß wird sehr genau wiedergeben, schwarz ist teilweise eher schwarz-grau.
Die Helligkeit des Gerätes ist durchschnittlich, größere Probleme hatte ich beim Ablesen im Freien jedoch nicht (lag vielleicht auch nur am verregneten Sommer ;-)). Die Blickwinkel sind dafür jedoch excellent, die Farben verändern sich bei verschiedener Betrachtung so gut wie gar nicht.
Außerdem gibt es wie bei den meisten MediaTek-Handys das Programm MiraVision, welches dem Nutzer die Möglichkeit gibt, das Display nach seinen Wünschen einzustellen beziehungsweise „zu tunen“. Das ist meines Erachtens ein ziemlich cooles Feature, welches ich auf allen Smartphones gerne nutze.
AKKU
Der im Wiko Robby verbaute 2500 mAh Akku ist leider nur ausreichend. Zwar kommt man bei normaler Nutzung über den Tag, viel mehr ist aber wirklich nicht drin. Mir persönlich ist auch nicht klar, wieso man in einem 5,5 Zoll Gerät nur einen 2500 mAh Akkumulator verbaut. Natürlich hätte ein größerer Akku das Gerät noch schwerer gemacht, aber man hätte sicherlich anderswo Abstriche machen können, die dem Gewicht zu gute gekommen wären.
Immerhin: der Akku beim Wiko Robby ist austauschbar. Mir ist das egal, da ich meinen Akku noch nie ausgetauscht habe, aber es gibt tatsächlich viele Leute, für die das ein absolutes Kaufargument ist.
Zudem scheint im Robby ein art Schnellladen integriert zu sein, da man einen Hinweis bekommt, sofern man nicht das originale Ladegerät – welches nur 5V/1A Ampere output hat – benutzt.
PERFORMANCE & LEISTUNG
Die Performance und Leistung des Wiko Robbys ist milde ausgedrückt leider katastrophal. Das fängt schon bei der Einrichtung an, wo man zwischen den verfügbaren Sprachen nur extrem ruckelig wechseln kann und geht nach dem Installieren der Apps weiter. Alle Anwendungen laufen extrem langsam, ruckeln, brauchen ewig zum Starten und das Benutzen des Robbys ist streckenweise einfach eine Qual.
Komplexere Spiele wie Need for Speed, Asphalt oder Dead Trigger sind ebenso sehr ruckelig und das Spielen macht schlicht und einfach keinen Spaß. Diese Leistung spiegelt sich auch im AnTuTu-Benchmark wieder, wo das Robby nur 16930 Punkte erreicht hat.
Als Grund des Übels vermute ich den sehr knapp bemessenen Arbeitsspeicher von nur einem Gigabyte. Das ist im Jahre 2016 mit Android Marshmallow, auch für ein Einsteigergerät, meines Erachtens nicht mehr zeitgemäß. Wiko sollte versuchen, hier softwareseit so gut wie möglich nachzubessern und keine Gerät mit nur einem Gigabyte RAM mehr zu entwickeln.
KAMERA
Zur Kamera des Robbys kann man sagen, dass sie für den Preis des Gerätes, auf den ich hier noch einmal zurückkommen muss, vollkommen in Ordnung ist. Bei guten Lichtverhältnissen kann man an den Fotos der acht Megapixel Rückkamera nicht viel aussetzen, bei schlechteren Lichtverhältnissen merkt man jedoch, dass es sich um keine Profi-Kamera handelt. Lediglich die Farben könnten noch ein bisschen stärker sein. Der Blitz ist zwar sehr hell, kann jedoch bei einem Akkustand von 15 Prozent oder weniger nicht mehr genutzt werden.
Die fünf Megapixel Frontkamera ist ebenfalls in Ordnung. Viel kann man zur Bildqualität nicht sagen, positiv hervorgehoben werden muss jedoch der – nicht selbverständlich verbaute – Blitz auf der Vorderseite.
Die Kameraapp ist schon bekannt aus vorherigen Wiko-Modellen und bietet keine Überraschungen. Die Oberfläche ist simpel aufgebaut, unterstützt werden die Modi Professionelle Aufnahme (manueller Fokus, ISO-Wert, …), Panorama, Face Beauty, HDR, Nacht und Sport. Außerdem gibt es noch einen Lächelauslöser und ZSD („Zero Shutter Delay“).
Hinweis: alle Fotos wurden verkleinert und das Nummernschild des Autos unkenntlich gemacht. Sonstige Bearbeitungen liegen nicht vor.
LAUTSPRECHER
Wie eingangs schon erwähnt kommt das Wiko Robby mit Stereo-Lautsprechern daher, die sich auf der Vorderseite befinden. Und genau diese Lautsprecher sind einer der größten Pluspunkte beim Gerät. Der Sound ist viel lauter, klarer und man hat tatsächlich ein art Kopfhörer-Gefühl. Unterstützt wird dies durch eine in die Systemeinstellungen integerere App mit dem Namen 3D Sound by Auro-3D. Dort kann ein sogenannter 3D Sound aktiviert werden, der die Lautsprecher noch einmal ein bisschen aufwertet.
Selbstverständlich können die Lautsprecher des Robby nicht mit denen eines HTC 10 mithalten, doch für einen Preis von 129 Euro ist diese Audioqualität keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Nach persönlichem Empfinden übertreffen die Speaker alle bisherigen Wiko-Geräte, deren Lautsprecher ich bisher testen konnte.
SONSTIGES
Alle Basisfunktionen eines Telefons wie WhatsApp, Anrufe, SMS, E-Mail, funktionieren. Bloß eben ziemlich langsam. Leider unterstützt das Robby kein LTE, was ich mir trotz des Einsteigerpreises sehr gewünscht hätte.
Das Wiko Robby unterstützt das sogenannte adoptable storage. Das heißt, die SD-Karte kann entweder als tragbares Speichermedium benutzt werden, oder aber als interner Speicher eingebunden werden.
Dual-SIM ist ein interessantes, und Wiko-Nutzern bekanntes, Feature, was in vielen Situationen (Auslandsurlaub, ein Telefon für Privat- und Geschäftsnutzung, getrennter Internet- und Telefonvertrag) sehr hilfreich ist. Ebenso finde ich es gut, dass man bei Wiko nicht mehr auf die Hybrid-Technologie setzt, sondern es möglich macht, sowohl zwei SIM-Karten, als auch eine microSD-Karte einzusetzen.
FAZIT
Das Wiko Robby ist ein 129 Euro-Einsteigertelefon mit einem schönen Aussehen, einem guten Display und einem ausreichenden Akku. Die Lautsprecher sind excellent und die Kamera geht vollkommen in Ordnung.
Die Performance ist leider katastrophal und das Arbeiten mit dem Gerät ist über weite strecken deshalb sehr nervenaufreibend. Dafür hat Wiko die Software aber richtig klasse verbessert und kann nun Stolz seine WikoUI präsentieren.
Ob man das Gerät kaufen sollte, muss schlussendlich jeder selbst entscheiden. Der Preis ist das wohl stärkste Pro-Argument, dem jedoch die sehr schlechte Rechenleistung gegenüber steht.
Mein altes Wiko Darknight läuft auch mit 1 GB RAM flüssig. Ich denke nicht das dies der Grund ist. Ansonsten, wie immer, guter Test.
Das läuft auch unter Jelly Bean. Bis Android 4.4 kitkat wurde in Richtung Sparsamkeit entwickelt was den RAM angeht. Seit 5.0 Lollipop sind die Anforderungen an die Hardware schon deutlich gestiegen. Daher sind der kleine RAM in Verbindung mit der(heutzutage) schwachen CPU für Marshmallow einfach untermotorisiert
Genau, was Björn sagt. Mit dem Galaxy Young 1 waren auch 256 MB RAM kein Problem, aber das lief auch unter Gingerbread. Jedoch ist unter Marshmallow 1 GB einfach zu wenig und deshalb kommt es zu Rucklern. 🙂
Danke für die Blumen!
Gruß
Jetzt hat man schon einmal ein Wiko mit Android 6.0 zum Testen, aber kein einziges Wort zum Thema adoptable Storage. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht schonmal danach gefragt. Also hätte man ruhig mal eine Speicherkarte in das Gerät stecken können und schauen, ob das Handy fragt, wie es die Karte nutzen soll – als internen Speicher oder wie gehabt. Wenn man diesen Test nicht mehr um die Frage erweitern kann, vergesst es bitte nicht beim nächsten Mal.
Das Robby unterstützt adoptable storage. http://www.wikoblog.de/wp-content/uploads/2016/06/k-Screenshot_20160603-145218.png
Bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich deinen Kommentar einfach vergessen habe. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen! 😉
np, danke für die Info 🙂
Gilt das für alle Android 6 Wikos?
Das kann ich dir leider nicht mit Gewissheit sagen. Ich denke aber schon.
Ich weiß warum…ich habe es 3 x gehabt, es liegt an dem Update auf Android 6 ( 20 ) installiert ist 6 ( 10 ) , wenn ihr das lasst , läuft das Wiko sehr gut, aber wehe ihr macht das Update auf 6 (20 ) dann kommt das große Ruckeln, zu Punkt 1 und auch Mobilfunk geht so gut wie gar nicht, also eindeutig ein Softwareproblem !
Ist hier nicht nachvollziehbar, zwei Geräte mit Version 20 und weder ruckeln, noch Empfangsprobleme!
Eindeutig kein Softwareproblem trifft es da deutlich besser.
Heute kam ein Update auf Version 25. In meinem Leichtsinn gleich installiert, nun ist aufgrund niedriger Lautstärke kein telefonieren mehr möglich.
Haben andere ebenso das Problem?
Ich habe es seit zwei Wochen, bin 42 Jahre alt. Gutes Gerät aber ich schäme mich für das Wiko Logo. Texteingabe ist wegen dem großen Display schwierig und nervt.
Kann alles, darf man aber nicht zeigen.
Damit bei mir nichts ruckelt werde ich das System nicht updaten.
Erste App: Opera Mini
Könnte 4G und mehr Ram haben. Aber nicht zu dem Preis.
Wieso schämst du dich für das Logo? 😀
Und naja, man weiß ja vorher wie groß ein Handy ist, oder?
Ganz ehrlich leute, wer dieses Handy gekauft hat sollte es schnell wieder zurück bringen. Bei mir fing es mit einem Software fehler an [ bunte Pixel und keine reaktion, akku raus ( neustart )]. Dann hatte ich beim Seiten blättern im System aufeinmal nur die hälfte vom Display ( ging mit Display speeren und entspeeren wieder weg ) kam aber immer wieder, eine Verbindung mit dem PC war auch nicht möglich ( Akku wurde nur geladen ) und nachdem ich es auf Werkseinstellung Zurücksetzung habe lief nix mehr. Da hab ich lieber ein explodierendes Handy in der Tasche, das hat dann wenigsten noch eine Funktion. ^-^
Garantie fall nach nicht mal 5 monaten, erste fehler schon nach einem!
Ich kann leider meine ganzen Videos sowie Bilder die ich über Whats-App bekomme nicht auf meinen PC übetragen. Gerät wird auf meinem PC nicht erkannt. Was kann ich tun ????? Ebenso auch die Bilder die ich mit der Kamara mache nimmt der PC nicht an.
Kann man mit dem Handy ein Screenshot machen ?
Wenn ja wie geht das ?