Wiko Ridge – Test / Review / Testbericht
VORWORT
Nachdem wir nun schon einige Wiko Geräte im Test hatten, folgt heute das Wiko Ridge. Es ist das erste Gerät mit Qualcomm Snapdragon Prozessor – Aber auch sonst hat sich viel verändert. Wie gewohnt, aber am Anfang zu den wichtigsten technischen Daten:
- Qualcomm Snapdragon 410 64 Bit 1,2 GHz Quad Core Prozessor
- Zwei GB RAM
- 13 Megapixel Sony Kamera
- Fünf Zoll 1280 x 720 Pixel HD Display
- 16 GB interner Speicher + microSD-Karte
- Dual-SIM fähig
An dieser Stelle geht ein sehr großer Dank an Wiko Deutschland, die uns das Ridge zur Verfügung gestellt haben!
VERPACKUNG & LIEFERUMFANG
Kompliment an Wiko für die großartige Verpackung des Ridge! Diese sieht stylisch und chick aus und kommt im typischen Wiko-Türkis daher. An den Seiten gibt es die wichtigsten technischen Daten zu sehen und hinten stehen noch einige zusätzliche Hinweise. Das Gerät ist ebenfalls mehrmals abgebildet, genau wie der „Ridge 4G“-Schriftzug.
Und auch der Lieferumfang muss sich nicht verstecken. Neben dem Ridge gibt es ein paar In-Ear Kopfhörer mit insgesamt drei verschiedenen Aufsatz-Paaren und drei SIM-Karten-Adapter. Außerdem in der Verpackung zu finden sind ein USB-Kabel, ein Netzteil, Garantiehinweise und die Bedienungsanleitung. Die Kopfhörer sind natürlich nicht mit 100 Euro Kopfhörern zu vergleichen, trotzdem bieten sie einen einigermaßen guten Sound. Die SIM-Karten-Adapter sind ein kleines, nettes Goodie und am Netzteil und USB-Kabel gibt es nichts auszusetzen. Abschließend kann man also sagen, dass die Verpackung sehr gut aussieht und auch der Lieferumfang vollkommen in Ordnung ist.
VERARBEITUNG & DESIGN
Man, hat das Teil ’ne geile Rückseite!
So ungefähr habe ich gedacht, als ich das Ridge zum ersten mal in die Hand genommen haben. Die Vorderseite ist schön, aber die Rückseite übertrifft alles, was ich bisher an Handys in der Hand gehabt habe. Sie ist aus Kunstsandstein gefertigt und liegt einfach nur toll in der Hand. Der Rücken fühlt sich flauschig an, rutscht nicht, es gibt keine Fingerabdrücke und Kratzer sind ausgeschlossen. Das glänzende Wiko Logo und die super platzierten Lautsprecher machen es dann noch perfekt. Da stört es auch nicht, dass die Kamera ein paar Millimeter aus dem Gehäuse herausschaut.
Und auch das Design ist toll. Der Rahmen aus Aluminium setzt einen Farbakzent, welcher sofort auffällt. Trotzdem sieht das Gerät aber nicht kunterbunt aus, es hat immer noch dieses gewisse edle Feeling.
Die Verarbeitung hingegen ist in Ordnung, aber nicht atemberaubend. Im Grunde sitzt alles und man braucht keine Angst haben, dass das Ridge auseinander fällt. Aber es gibt eben immer mal ein paar Kleinigkeiten. Zum Beispiel ist bei unserem Testgerät auf der (von vorne gesehen) rechten Seite, unter dem Power Knopf, eine kleine Lücke zwischen Rahmen und Rückseite und die Farbe oben links ist in der Ecke ganz leicht abgeblättert.
Für die Verarbeitung hingegen sprechen aber die Lautstärke Tasten und der Power Knopf. Diese drei Tasten lassen sich sehr gut drücken, sie sitzen weder zu fest, noch zu locker.
SOFTWARE
Mensch Wiko, versaut doch so ein tolles Gerät nicht mit so einer Software! Die neue Wiko UI mag zwar noch in der Anfangsphase sein, dies entschuldigt aber trotzdem nicht die vielen kleinen Dinge, die einen manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen können.
Eine sehr nervige Angelegenheit: Die Kontrolle über den Akku.
Dein Akku hat nur noch ein paar Prozent und Du verbrauchst gerade den Rest beim telefonieren? Kein Problem, die neue Wiko UI hilft dir beim Energiesparen! Sobald dein Akku auf vier Prozent gesunken ist, beendet sie einfach und automatisch deinen aktuellen Anruf – egal, ob Du willst oder nicht!
Verzeiht mir diesen sarkastisch gemeinten Spruch, aber genau so habe ich mich gefühlt! Bei vier Prozent Akku werden ohne jegliche Vorwarnung und Frage alle laufenden Telefonate beendet. Doch das ist nicht nur beim Telefon so. Ab 15% Akku geht auch bei der Taschenlampe nichts mehr. Egal, was man probiert, man muss dann im Dunklen weiter gehen. Und Fotos schießen ist dann auch nicht mehr möglich. Klar, Akkusparen ist wichtig, aber ich möchte zum Beispiel gerne selber entscheiden, wann ich telefoniere und wann ich meine Taschenlampe nutzen möchte!
Auch die beiden vorinstallierten Musikplayer, Google Play Music und [Wiko] Musik, lassen zu wünschen übrig. Bei Google Play Music ist es eher Glückssache, ob er nach zehn Minuten noch funktioniert. Meistens hängt sich der Player aber auf und nur ein erzwingtes Stoppen über die Einstellungen hilft.
Und der Player von Wiko… Naja seht selbst:
Vielleicht sehe ja nur ich das so, aber wie kann man so ein Design in einer Software, die 2015 auf dem Markt gekommen ist, verbauen?! Und auch sonst ist der Player nicht so überragend, aber immerhin funktioniert er.
Aber wir wollen natürlich auch die positiven Dinge der Software aufzählen. Alle Vanilla-Android-Apps, bei denen Wiko nur das Symbol geändert hat, funktionieren gut. Ebenfalls toll ist die von Wiko erstellte Wetter App. Wie jede andere Wetterapp auch, zeigt sie die aktuellen Temperaturen, Niederschläge, … Das Schöne an dieser Wetter-App ist aber, dass man das aktuelle Wetter als Hintergrundbild gezeigt bekommt und sogar ein passender Ton abgespielt wird. Auch gut: Alles läuft flüssig, es gibt kein Ruckeln und der RAM wird nicht übermäßig ausgelastet.
Abschließend kann man zur Software also sagen, dass Wiko hier definitiv noch Arbeit hat! Ich hoffe wirklich sehr, dass ein Update auf Android 5.1 Lollipop bald folgt und dann auch die Wiko UI in einem aktuellen Design und mit einstellbaren Einschränkungen erscheint! Denn wenn die Software gut läuft und Lollipop installiert ist, dann geht das Ridge, dank 64-Bit Prozessor, „ab wie Schmitz‘ Katze“ und wir haben ein Gerät, bei dem sowohl die Hardware, als auch die Software super ist.
AKKU
Im Ridge ist ein ordentlicher 2400 mAh Akku verbaut, der auch eine ganze Weile hält – Außer, ihr habt die automatische Helligkeit aktiviert. Ach Wiko, eure Software…
Unter normalen Einstellungen, wozu ich auch die automatische Helligkeit zähle, hält der Akku des Ridge leider nicht so lange durch. Wenn man jedoch die Helligkeit selber reguliert, passiert etwas sehr Erstaunliches!
Dann kommt man ohne Mühe auf locker 15 Stunden Laufzeit wovon rund 4,5 Stunden das Display an ist! Das ist sehr viel mehr als mit aktivierter automatischer Helligkeit. Dieses Problem muss von Wiko so schnell wie möglich behoben werden! Denn dann hält das Ridge sehr, sehr lange durch und bietet super tolle Akkulaufzeiten!
Wer also auf einen starken Akku angewiesen ist, der kann das Ridge kaufen – (Aktuell) Vorausgesetzt, ihm macht es nichts aus, selbst für die Helligkeit seines Bildschirms zu sorgen. Wer jedoch diese Funktion immer nutzt und auch weiter nutzen will, der sollte (noch) die Finger vom Ridge lassen.
PERFORMANCE & LEISTUNG
Eigentlich kann man nicht viel zur Performance sagen – Sie ist einfach gut. Das Wiko Ridge läuft butterweich, ohne Ruckler, ohne Hänger und mit flüssigen Animationen! Multitasking ist kein Problem und auch einzelne, aufwändige Apps können ohne Probleme ausgeführt werden. Dabei wird das Handy auch nicht heiß. Angst vor Verbrennungen muss man also nicht haben.
Im Benchmark bei AnTuTu hat das Wiko Ridge einen eher mittelmäßigen Wert von 21845 Punkten erreicht – Mal wieder ein Beweis für mich, dass Benchmarks nicht wirklich aussagekräftig sind. Denn die Performance reicht vollkommen aus!
Und noch besser ist, dass mit einem Update auf Android Lollipop die Leistung noch einmal spürbar besser wird, denn dann kann der 64-Bit Prozessor auch komplett ausgelastet werden. Sicher ist also, dass man mit dem Ridge auch in den nächsten paar Jahren keine Probleme mit der Performance haben wird!
KAMERA
Schon bei der Präsentation des Ridge hat man sehr viel Wert auf die Kamera gelegt. Man betonte den 200 Lumen Blitz von Philips und hob den 13 Megapixel Sensor von Sony hervor. Dass jenes nicht nur heiße Luft war, hat sich in unserem Test bestätigt. Die Fotos gelingen wirklich sehr gut und auch der Blitz ist ausreichend hell.
Ebenfalls toll ist der Autofokus. Dieser fokussiert sehr genau, ein manuelles nachjustieren ist meist nicht nötig. Lediglich bei Videos gibt es manchmal Probleme, diese sind aber nicht so gravierend. Apropos Videos: Diese werden, bis auf den manchmal etwas problematischen Autofokus, in einer sehr guten Full-HD Qualität aufgenommen.
Auch hat man keine Probleme mit ausgewaschenen oder unscharfen Fotos, alles wirkt sehr sauber. Etwas besser könnte der HDR-Modus und die Kamera-App sein, aber dass sind nur ein paar kleine Software Anpassungen.
ALLTAGSGEBRAUCH
Reicht ein Mittelklasse-Handy für den alltäglichen Gebrauch aus? Definitiv! Beim Ridge habe ich nichts vermisst. Die Performance ist sehr flott, das Äußere ist chick und die Kamera macht sehr gute Bilder. Telefonieren, eMails checken, WhatsAppen – Alles kein Problem. Da brauche ich auch keinen 12-Kern-Prozessor und 16 GB RAM, da reicht mir ein gutes Mittelklasse-Gerät für ein paar Hunderter weniger.
Nur durch die Software gibt es manchmal noch Einschränkungen, aber ich hoffe, dass Wiko bald etwas tut. Dann gibt es für mich auch überhaupt keinen Grund mehr zu sagen, in irgendeiner Weise ist man mit dem Ridge im Alltag benachteiligt. Klar, das HD-Display löst etwas schlechter auf als ein Full-HD Display. Aber das sieht man nur im direkten Vergleich und auf fünf Zoll reichen 1280 x 720 Pixel auch vollkommen aus. Wer sein Handy manchmal nicht klingeln hört, der muss mit dem Ridge definitiv keine Sorgen mehr haben. Der Lautsprecher ist unglaublich laut! Zwar ist die Tonqualität nicht die beste, aber ich wiederhole mich gerne nochmal: Mann ist das Laut!
Sehr schön für den Alltagsgebrauch sind auch die Möglichkeiten, Dual-SIM und LTE zu nutzen. Viele benötigen diese Funktionen vielleicht nicht, aber für manche ist es ein wichtiger Kaufgrund. Den Akku muss Wiko noch etwas in den Griff bekommen, mit einem Software-Update passiert das aber hoffentlich bald.
FAZIT
Mit dem Wiko Ridge bekommt man ein sehr gutes Handy zu einem sehr guten Preis! Die Kamera ist sehr toll, das Design und die Materialen einfach nur Wow und der Prozessor und seine Komponenten bringen eine ordentliche Leistung. Am Display gibt es nichts auszusetzen, auch der Lieferumfang geht vollkommen in Ordnung.
Bei der Software muss Wiko noch nachbessern, die aktuelle ist an einigen Stellen wirklich sehr problematisch!
Abschließend kann man aber doch sagen, dass das Ridge ein wirklich feines Teil ist und sich nicht zu verstecken braucht!
Danke für den Bericht. Ist das ein echtes Dual Sim Smartphone oder wieder so ein Hybrid Blödsinn….?
Hybrid, wobei die 16 GB Speicher eigentlich ausreichend sind. 🙂
Hallo,
Root und Xposed laufen auf dem Ridge 4G ebenfalls…
Hi,
Hab es eben gesehen. Werde das aber erst ausprobieren, wenn Wiko eine Stock ROM bereit stellt. Ich hoffe, Du hast Verständniss dafür. 😉
Das Wiko Ridge 4G ist ein super Smartphone in der Preisklasse als ich es zum ersten mal in der Hand hielt war ich total begeistert von dem Design und dem Gewicht.Diese Begeisterung ist schon lange her als ich sie zum letzten mal hatte, es war als ich das erste mal ein Samsung S3 in den Händen hielt.Seitdem habe ich schon viele Smartphones gehabt aber keines hat mich so beeindruckt.Das Wiko Ridge 4G hat alles was ich benötige und macht seine Arbeit immer sehr gut.