Wiko Fever: Unser Testbericht des aktuellen Flaggschiffs
VORWORT
Nachdem wir zuletzt das Wiko Pulp Fab 4G für euch getestet haben, folgt nun das Wiko Fever 4G. Jenes Smartphone wurde ebenfalls auf der IFA vorgestellt und stellte zumindest für mich persönlich eine echte Überraschung dar. Schon zu diesem Zeitpunkt hat man das Gerät als das erste „Glow in the dark“-Smartphone beworben, dazu jedoch später mehr. Wie vor jedem Testbericht geht es nun zunächst zu den wichtigsten technischen Daten:
- MediaTek MT6753 1,3 GHz Octa Core Prozessor
- 3 GB RAM
- rückseitige 13-Megapixel Kamera
- 5,2 Zoll 1920 x 1080 Pixel Full HD IPS Display
- 16 GB interner Speicher mit microSD-Karten-Steckplatz
- Android 5.1 Lollipop
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Wiko Fever für 194 Euro bei Amazon.fr kaufenVielen Dank an Wiko Germany, die uns das Fever als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt haben!
VERPACKUNG & LIEFERUMFANG
Geliefert wird das Wiko Fever in einen sehr ansehnlichen, schwarzen, stabilen Karton, welcher schon sehr deutlich auf den phosphoreszierenden Rahmen hinweist. Man sieht die Umrisse des Gerätes, das Wiko-Logo, das fever-Logo und das Designed in France-Abzeichen. An den Seiten gibt es wie immer die wichtigsten technischen Daten und auf der Rückseite findet Informationen über alle verfügbaren Farben.
Neben dem Gerät werden auch Kopfhörer mit integriertem Mikrofon, ein USB-Kabel und ein Netzteil mitgeliefert. Außerdem gibt es eine Kurzanleitung, die üblichen Garantiehinweise sowie SIM-Karten-Adapter.
VERARBEITUNG & DESIGN
Das Wiko Fever kann mit einer sehr guten Verarbeitung überzeugen. Es gibt keine Spaltmaße oder Ungenauigkeiten, alle Teile sitzen an ihrem Platz.
Auch das Aussehen des neuen Flaggschiffes von Wiko ist sehr schön. Die Rahmen sind nicht überdimensional dick und durch das 2,5D Glas (dazu mehr unter Display) wirkt die Vorderseite sehr elegant. Erhältlich ist es in den Farben Schwarz-Grau, Schwarz-Champagner und Weiß-Champagner. Das zu uns gesandte Testgerät hat die Farbe Weiß-Champagner.
Auf der Front sind Wiko-Symbol, Frontkamera, Frontblitz, Frontlautsprecher und Helligkeits-Sensor verbaut. An den Seiten findet man den micro-USB Port, die 3,5mm Klinke, das Mikrofon, den Power-Knopf und die Lautstärketasten. Hinten gibt es die Hauptkamera, den LED-Blitz, ein Wiko-Logo sowie den Hauptlautsprecher.
Die Rückseite besteht, wie es auch schon bei der Pulp-Serie der Fall ist, aus Kunstleder. Jenes ist jedoch im Vergleich etwas härter, optisch sieht es aber genau so aus. Das Fever liegt griffig in der Hand und rutscht nicht einfach so weg.
SOFTWARE
Das Wiko Fever wird mit Android 5.1 Lollipop in Verbindung mit der Wiko UI ausgeliefert. Die Software basiert wie bei allen anderen Wikos auch größtenteils auf der Vanilla UI, lediglich einige Symbole wurden geändert, ein paar Funktionen hinzugefügt sowie ein anderer Launcher hinzugefügt.
Optisch ist dieses System sehr gelungen. Das seit Android 5.0 verwendete Material Design wirkt frisch und simpel und ist einfach zu bedienen. Auch von der Geschwindigkeit her kann man nicht meckern, alle Animationen laufen flüssig ab und Apps starten ohne große Zeitverzögerung.
Außer CleanMaster, welches man aber einfach deinstallieren kann, gibt es glücklicherweise keine nervige vorinstallierte Bloatware. Nur Grundfunktionen wie ein Taschenrechener, ein Musikplayer, die Galerie oder eine Kameraapp sind bereits von Werk aus installiert.
Jedoch gibt es einige sinnvolle Funktionen, die Wiko ins System integriert hat. Beispielsweise gibt es die Ein-/Ausschaltung nach Zeitplan, welche das Gerät auf Wunsch automatisch ein- oder ausschaltet. Oder aber Smart Awake, welches unter anderem Double Tap To Wake enthält. Und schlussendlich Smart Gesture, welches im Gegensatz zu den anderen Funktionen allerdings mehr oder weniger Spielerei ist.
DISPLAY
Das IPS-Display des Fevers ist sehr gelungen! Es löst bei einer Größe von 5,2 Zoll mit 1920 x 1080 Pixeln (also Full HD) auf und bietet klare und scharfe Farben. Einzelne Pixel lassen sich nicht erkennen und die Blickwinkel sind ausgezeichnet. Zudem ist es je nach Bedarf immer ausreichend hell oder ausreichend dunkel. Die automatische Helligkeitssteuerung funktioniert also sehr gut.
Ein weitere großer Pluspunkt liegt beim Glas des Displays. Dieses ist vom sogenannten 2,5D Typ und somit leicht abgerundet. Das Ergebnis ist zwar optisch nicht auf den ersten Blick erkennbar, dafür fühlt man den Unterschied zu normalen 2D Glas aber sofort. Meines Erachtens nach fühlt sich jenes Displayglas viel eleganter und hochwertiger an.
Zudem gibt es das von MediaTek entwickelte MiraVision-Programm zur Individualisierung des Displays. Mit diesem ist es möglich, Kontrast, Sättigung, Schärfe, Temperatur, … nach den eigenen Wünschen anzupassen.
AKKU
Im Wiko Fever ist ein 2900 mAh Akku verbaut, der für ausreichende Laufzeiten sorgt. Bei durchschnittlicher Nutzung kommt man ohne Probleme über den Tag, viel mehr ist aber nicht drin. Das liegt hauptsächlich am Full HD Display, dieses schluckt einiges mehr an Strom als Bildschirme, die nur mit HD auflösen.
In Zahlen heißt das folgendes: Nach zehn Stunden und 30 Minuten Stunden, in denen das Wiko Fever angeschaltet war und einer Display-On-Time von drei Stunden und 30 Minuten, hatte der Akku noch vier Prozent.
Austauschbar ist der Akku das Fevers nicht. Mir persönlich ist das egal, es sei aber der Vollständigkeit halber erwähnt, da manche Leute auf dieses Feature ja besonderen Wert legen.
Zudem hab es in der Vergangenheit einige Beschwerden bezüglich der Ladegeschwindigkeit des Fevers. Diese war am Anfang tatsächlich sehr, sehr langsam. Seit dem Update auf Version 30 wurde dieser Fehler jedoch behoben und das Fever lädt nun deutlich schneller.
PERFORMANCE & LEISTUNG
Das Wiko Fever ist in der Mittelklasse angesiedelt und so ist auch die allgemeine Performance: Durchschnittlich. Das System läuft immer sehr flüssig und Apps starten schnell. Auch einfache bis mittelmäßig komplexe Anwendungen können ohne Probleme ausgeführt werden. Lediglich bei sehr aufwendigen Anwendungen kommt es kleineren Hängern, besonders wenn mehrere Anwendungen parallel laufen.
Apropos Multitasking: Dieses ist beim Fever trotz drei GB RAM leider nicht das beste. Sobald man mehr als acht Apps offen hat, merkt man einen deutlichen Geschwindigkeitsverlust. Dann hilft es nur, die Anwendungen zu schließen. Möglicherweise kann hier aber ein Software-Update helfen. Denn beim Pulp Fab 4G, welches nur zwei GB Arbeitsspeicher hat, gibt es dieses Problem nicht.
Bei AnTuTu hat das Wiko Fever eine Punktzahl von 34151 Punkten erreicht.
KAMERA
Die Kamera ist meines Erachten nach einer der größten Schwachpunkte beim Wiko Fever. Trotz 13-Megapixel-Modul werden die Fotos nie so, wie man sie eigentlich haben will. Klar, an eine Profikamera wird ein Smartphone nie heran kommen, doch beim Fever hätte ich mir schon ein wenig mehr erwartet.
Zum einen ist die vorinstallierte Kamera-App nicht das „Gelbe vom Ei“. Es fehlen einige Funktionen bzw. sind nicht richtig ausgeprägt. Zum anderen lässt sich aber auch mit guten 3rd-Party-Apps wie Camera FV-5 die Qualität nur wenig verbessern, weil einfach die verbaute Hardware nicht gut ist.
Die Farben wirken immer blass. Auch richtig scharf werden Fotos nie, trotz korrekt eingestelltem Fokus. Videos sind „Okay“, aber auch keinesfalls super.
Immerhin: Das Wiko Fever kann bei der künstlichen Beleuchtung punkten. Auf beiden Seiten gibt es einen Blitz, das ist sehr gut. Leider kann dieser aber ab einem Akkustand von 15% nicht mehr benutzt werden. Das ist meines Erachtens nach keine gute „Schutzmaßnahme“, man sollte dem User selbst überlassen, wann er den Blitz nutzen möchte.
„GLOW-IN-THE-DARK“
Der phosphoreszierende Rahmen des Wiko Fevers wird ausgiebig beworben. „The Glow-in-the-Dark-Smartphone“ heißt es sogar direkt auf der Verpackung. Ebenfalls schreibt Wiko Germany auf der offiziellen Internetpräsenz, dass das weiße Fever „mit einem kräftigen Strahlen alle Blicke auf sich zieht“. Doch stimmt das? Nein!
Ein Smartphone wird am Tag rund 16 Stunden lang benutzt. Dabei ist es aber, je nach Nutzungsverhalten, rund neun Stunden in der Tasche, also in der Dunkelheit. Deshalb ist es auch wenig verwunderlich, dass das Fever selbst in komplett dunklen Räumen kaum leuchtet. Man muss wirklich direkt vor dem Gerät (ca. 10-20cm entfernt) sein und genau darauf achten, um den Leuchteffekt zu sehen.
Auch wenn man das Gerät rund zehn Minuten unter die Lampe gehalten hat, kann man keinesfalls von einem „kräftigen Strahlen“ sprechen. Dann ist das Leuchten zwar schon deutlicher zu erkennen, aber auf keinen Fall so, wie man es nach der Werbung denken würde.
Immerhin, Angst davor zu haben, dass man Nachts wegen des Leuchtens nicht schlafen könne, braucht man definitiv nicht haben. Der Effekt ist lediglich ein Werbegag und nicht mehr.
ALLTAGSGEBRAUCH / SONSTIGES
Wie fast jedes Smartphone in dieser Preiseklasse kann auch das Wiko Fever im Alltag überzeugen. Das System läuft fix, man braucht nicht ewig auf einfache Dinge zu warten und man kann Inhalte auf dem 5,2 Zoll Display problemlos lesen bzw. erkennen. Auch Telefonieren, Nachrichten schreiben und mobiles Surfen auf Internetseiten stellt kein Problem dar. Durch den Datenstandard LTE geht letzteres sehr schnell. Mit dem Akku kommt man ebenfalls über den Tag, sofern man kein Dauernutzer ist.
Die Lautsprecher gehen in Ordnung, sie sind zwar nicht die Lautesten, aber man verpasst trotzdem kein Klingeln. Die Tonqualität ist ebenfalls nicht die beste, trotzdem klingt es aber nicht wie aus der Blechbüchse. Das Fever ist mit 143 Gramm nicht zu schwer und hat auch keinen riesigen, störenden Rahmen. Zudem unterschützt das Gerät Dual-SIM: eine nette Funktion, die besonders für Geschäftsleute interessant ist und mit der man zwei SIM-Karten parallel in einem Handy betreiben kann.
FAZIT
Das Wiko Fever ist ein durchaus empfehlenswertes Gerät der Mittelklasse. Zwar ist die Kamera der Knackpunkt, dafür kann es aber besonders bei der Verarbeitung und Design, dem Display und der Software überzeugen. Zudem ist es mit 194 Euro bzw. 234 Euro sehr kostengünstig.
Alle grundlegenden Funktionen wie das Telefonieren, Nachrichten schreiben, Musik hören und so weiter funktionieren ohne Probleme. Mit dem Akku kommt man ebenfalls über den Tag, wobei dieser nicht überragend ist.
Am Ende macht man mit dem Wiko Fever aber keinen Fehlkauf. Denn das Gesamtpaket stimmt für diesen Preis!
Bild 2,5D Glas: Androidauthority.net
Hi Leute,
sehr guter Testbericht, wie ich meine,
Ich hätte noch eine Frage habt ihr ein par Tricks herausgefunden oder eine Kamera app die aus der Kamera mehr raus holt?
Hi Peter,
Dankeschön! 🙂
Ich finde Camera FV-5 OK, aber nicht überragend. Am besten fand ich ja die Kamera von MIUI 6/7, nur die gibt’s ja leider nicht. :/
Bin also gerne für weitere Vorschläge offen.
Gruß
Benutze schon seit Jahren die snaohdr camera und bin zufrieden,jedemenge einstellungen.
Servus Vincent,
danke für den Klasse Testbericht***…bleib so wie ich werden wollte…
bzw. mach weiter so… 🙂
Mich würde interessieren ob ein update auf Android 6 geplant ist?
Ansonsten schöner Test auf einer guten site.
weiter so…
Wiko updated eher nicht…
Und „Kunstleder“ ist das wohl auch nicht, eher Plastik in Kunstlederoptik.
Camera MC
Die Bildbearbeitung von „schlechten“ Fotos ist einzigartig.
Hallo, bin mit dem fever recht zufrieden, bis auf den Akku: selbst nach dem update auf die neueste Version brauche ich zum laden 3 Stunden. Das Schlimmste allerdings ist, dass mein fever im Ruhezustand 50 % (!!!) Akku verbraucht, selbst das Display braucht ,,nur“ 25 %. Das ist doch nicht normal ?! Kann man was dagegen tun ? Vielen Dank schonmal für jede Hilfe!
Hi Jojo,
Das ist wirklich nicht normal! Hier würde ich definitiv zu einem Factory Reset raten.
Gruß
Bei meinem Fever hat sich jetzt zum 3. Mal der Akku innerhalb kürzester Zeit komplett entladen, als habe es da einen Kurzschluss oder ähnliches gegeben. Kennt das jemand von euch?
Außerdem fehlt mir eine ausführlichere Betriebsanleitung, das Fever ist mein erstes Wiko Handy. Leider gibt es keine Hilfe-Funktion auf dem Gerät. Hat jemand einen Tipp, wo ich Informationen finde, die über die Betriebsanleitung hinausgehen?
Hi Wolfgang,
Das Problem mit dem Akku kann ich nicht bestätigen.
Die ausführlichste Bedienungsanleitung, die es gibt, findest du hier: wikoblog.de/smartphones/fever
Gruß, Vincent
wie kann man die Rufnummern übertragung ein schalten
Was genau meinst du? Weiterleitungen?
PS: Es gibt auch diese tollen Fragezeichen! 😉